Jahr

2024

Typ

Studie für ein Ferienhaus

Auftraggeber

undisclosed

Status

Entwurf

LifeCycling

Materialquellen

Der Stadtumbau erzeugt immer noch einen konstanten Abfluss an alten Materialien die nicht mehr wiederverwendet werden. Fehlende Zulassungen oder schlicht der Mehraufwand von Bemühungen zum Recycling oder zur Wiederverwendung verhindern eine sinnfällige Kreislaufwirtschaft. Unser Entwurf möchte mit dem Gedankenexperiment spielen, Bauteile und Elemente aus alten Gebäude in das städtische Umland zu bringen um dort Räume zu bilden, die den üblichen Standard hinterfragen. Wie kann beispielsweise ein touristisch nutzbares Gebäude aussehen was zum Großteil aus wiederverwendeten Materialien vom Abbruch eines Kaufhaus entwickelt wurde?

Fernab der Stadt

LifeCycle_Sketch

Raumsequenzen

Ein prototypisches Bauwerk fernab der Stadt mit minimalem Fußabdruck entspringt der Sehnsucht nach einem Leben in stärkerem Einklang mit der Natur und lässt gleichzeitig Assoziationen einer anderen Art des Lebens innerhalb unseres Ökosystems aufkommen. Zurück in die Zukunft.

Die von uns imaginierte Struktur ist aus gefundenen, lokal gewonnenen und aus der Stadt recycelten Materialien gefertigt. Die großen Glasscheiben eines abgerissenen Kaufhaus wurden vor der Deponie bewahrt und wieder eingebaut. Altholz und gebrauchte aber gut erhaltene Sperrholzplatten finden eine neue Bestimmung. Wo benötigt werden punktuell neue Träger, Platten und Bretter eingesetzt. Baumrinde dient als akustisch und dekorativ wirksame Verkleidung von Wänden. Die Gründung erfolgt punktförmig mit reversiblen Einbohrpfählen. Das Gebäude berührt den Boden nur im Bereich der Auflager. Regenwasser, Sonnenlicht und Wind werden als wertvolle Ressourcen gesammelt und verwendet.

Robuster Eingangsbereich

Kann Architektur ein Gleichgewicht erzeugen zwischen Natur und menschlichem Einfluss? Kann sie wieder einordnen, was an anderen Orten bereits aufgegeben wurde? Können mit gefundenen Materialien und recycelten Bauelementen architektonische Räume erzeugt werden? Wie ist das Verhältnis zwischen Gestaltungsabsicht und Notwendigkeit durch das was gerade vorhanden ist? Können derartige Methoden Einzug in den Entwurf und sogar in das Planen und Bauen im städtischen Raum und in anderen Maßstäben finden? Im besten Fall kann diese Art der Weiterverwendung zu einer innovativen Ästhetik führen, die traditionelle Vorstellungen von Schönheit und Funktionalität aufbricht. Oberflächen tragen Gebrauchsspuren und Patina, sie werden als gestalterische Elemente neu interpretiert und erzeugen durch das Nebeneinander von Altem und Neuem spannende Kontraste.

Prozess

Im Entwurfsprozess dieser Studie kamen verschiedene Tools mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz zum Einsatz. Wir testen derartige Methoden, um unsere Herangehensweisen mit neuen Mitteln zu ergänzen und die neuen Technologien zu integrieren. Dabei verstehen wir künstliche Intelligenz als ein zusätzliches Werkzeug innerhalb unseres architektonischen Repertoires, das es uns ermöglicht, die Grenzen traditioneller Entwurfspraktiken zu erweitern. Durch die synergetische Kombination von klassischen Methoden und KI-basierten Ansätzen streben wir danach, unerkundete Potenziale zu erschließen und innovative Wege in der Gestaltung zu beschreiten. Im Ping-Pong zwischen gewohnten und emergenten Techniken öffnen sich Türen für das Unerwartete und die Entstehung einzigartiger gestalterischer Konzepte wird gefördert.