Jahr

2015

Typ

Landeswettbewerb 1.Preis

Auftraggeber

GAG AG Köln

Status

Wettbewerb Patrick Hesse mit Querfeldeins und Georg Lindenkreuz, Mitarbeit Florian Melzer, Realisierung durch Büro Querfeldeins

Neues Wohnen in Chorweiler Nord

Zielstellung des Entwurfskonzepts ist die Ausbildung eines deutlich gefassten Quartiers mit einem eigenständigen räumlichen Charakter und einer identitätsstiftenden Ausstrahlung für den gesamten Stadtteil und darüber hinaus. Die Integration in die bestehende städtebauliche Struktur Chorweilers durch eine stadträumliche Weiterentwicklung der vorhandenen Raumstruktur über die Hierarchisierung und Gliederung der Außenräume ist erklärtes Ziel der städtebaulichen Setzung.

Entwurfskonzept

Fußläufig und mit dem Fahrrad ist das Quartier über den Anger und die Verzahnungen nach Norden und Süden angenehm durchlässig. Motorisierter Verkehr innerhalb des Quartiers soll weitestgehend minimiert werden. So kann man als Anlieger nördlich über die Swinestraße in das Quartier hineinfahren und erreicht unmittelbar die Tiefgaragenzufahrt oder die verschiedenen, den Wohngebäuden zugeordneten Parkbereiche unter Bäumen.Die östliche Zufahrt führt über den Anger zu den, an die Wohngebäude angeschlossenen, Parkbereiche im Süden undOsten. Darüber hinaus existiert eine Verbindungsschleusefür Feuerwehr und Krankenwagen durch den Anger.

Der sich in der Mitte aufweitende Anger verbindet qualitativ hochwertige, öffentliche Aufenthaltsbereiche mit der Quartierserschliessung in Form eines ´shared space´. Der Anger funktioniert als sozialer Treffpunkt, Kommunikationsraum und identitätsstiftendes Element innerhalb des Quartiers.Hier trifft man sich, Kinder spielen, ältere Herren diskutieren bei einer Partie Boule. Am breitesten Bereich lagert sich der Quartierstreffpunkt an und bespielt einen besonders gestalteten Außenraum.Nördlich an den Anger anschließend bilden zwei sich nach Süden öffnende Wohnblöcke Höfe aus.

Erdgeschoss

Die angestrebte Wohnungsvielfalt und damit auch eine gesunde Durchmischung des Quartiers soll über ein flexibles Grundrisssystem erzielt werden. Dieses System mit einer innenliegenden Spange aus Nasszellen und/oder Flurbereichen ermöglicht flexibel gliederbare Wohngeschosse.Somit sind verschiedene Wohnungsaufteilungen aus 3 oder 4-Spännern mit Wohnungsgrößen von 1 bis 5-Raumwohnung möglich. In den beiden nördlichen Wohngebäuden ist jede Wohnung gänzlich oder teilweise zum Innenhof orientiert. In allen Wohnungen mit mehr als 2 Zimmern ist ein Durchwohnen möglich.Die südlich im Quartier liegenden, frei finanzierten Wohnzeilen bauen ebenfalls auf dem Raster auf und besitzen etwas mehr Tiefe zu Gunsten noch großzügigerer Wohnungszuschnitte.

Im Sinne eines nachhaltigen Gebäudekonzepts soll auf ein Wärmedämmverbundsystem verzichtet werden. Stattdessen werden verputzte Porenbetonsteine mit einer hohen Dämmfähigkeit eigesetzt.Durch seine Eigenschaften eignet sich der klassische Massivbau aus tragenden Wänden und Betonflachdecken noch immer am besten für den Wohnungsbau. Gliederung, Öffnungsverhalten und die physische Schwere des Materials prägen den Ausdruck der Fassaden.Ein Massivbau, der auf eine hohe Lebensdauer mit beständiger Qualität ausgelegt ist, stellt einen nachhaltigen Beitrag zur gegenwärtig geführten Ökologiedebatte dar. Einfache Konstruktionen sind leicht instand zu halten und garantieren einen beständigen Wert über lange eine Zeit. Der Verzicht auf erdölbasierte Verbundwerkstoffe und komplizierte Verbindungen garantiert eine einfachere Instandhaltung als vergleichbare Fassade mit Wärmedämm-Verbundsystem.